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Hamburg: Lars Meier feiert N-Klub-Jubiläum - "iPhone ist nie nachhaltig"


Lars Mayer über den N-Club
"Kein iPhone-Nutzer ist nachhaltig"


30.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Lars Meier ist einer der Erfinder des N-Klubs: Durch seine Firma Gute Leute Fabrik oder seinen Verein MenscHHamburg ist er bestens vernetzt in der Stadt.Vergrößern des Bildes
Lars Meier ist einer der Erfinder des N-Klubs: Durch seine Firma Gute Leute Fabrik oder seinen Verein MenscHHamburg ist er bestens vernetzt in der Stadt. (Quelle: Gute Leute Fabrik)

Nachhaltig? Öko? Das war 2007 noch für viele Hamburger ein Fremdwort. Lars Meier wollte das ändern. Nun feiert der N-Klub seine 50. Ausgabe.

Es ist das Jahr 2007. Der Anteil der Veganer in Deutschland beläuft sich auf 0,1 Prozent, nur zwölf Prozent des Stroms stammt aus regenerativen Quellen und die Umsätze der Billigflieger brechen alle Rekorde. Ökologisch nachhaltig ist das Leben damals nicht. Warum auch, die Klimakrise ist ja noch weit weg.

Nur nicht für Lars Meier. In der Zeit, als das Geschäft der US-Bank Lehman Brothers noch florierte, veröffentlichte der gebürtige Niedersachse mit seinem Freund und Kunden, dem ehemaligen Viva-Moderator Tobi Schlegl, ein Nachhaltigkeitsbuch. Und bemerkte schnell: Die Leute haben keine Ahnung. "Das war damals noch total neu, absolut unbekannt", erzählt Meier. Es gab zwar ein paar wenige engagierte und aktive Menschen. "Die haben sich für nachhaltiges Wirtschaften oder den Tierschutz eingesetzt. Aber entweder sprachen die gar nicht miteinander oder waren schon zerstritten."

Atomlobby ist besser vernetzt

Zeitgleich wurde damals bekannt, dass die Atomstromkonzerne illegal Preise abgesprochen hatten. Offenbar waren diese Akteure nicht im Streit, sondern bestens miteinander vernetzt. Was wäre, wenn es diejenigen, die den Planeten zu einem besseren Ort machen wollen, auch so gut vernetzt wären?

Die Idee für den N-Klub, einem Nachhaltigkeitstreff für Politik und Aktive, war geboren. Zum Auftakt ging es ins Parlament unter dem Rathaus, "nicht in der Bürgerschaft, aber ziemlich nah dran", erklärt Meier. Seither kommen Senatoren und namhafte Bürgerschaftsabgeordnete zu den Veranstaltungen. Und die sorgten schnell für Aufmerksamkeit, sodass das Format auch in andere Städte exportiert wurde. Köln, Hamburg, Frankfurt – Lars Meier verbrachte plötzlich erstaunlich viel Zeit im ICE. Das gefiel ihm nicht, also wurde der N-Klub wieder lokal, mit einer jährlichen Digitalausgabe, für all jene, die nicht das Glück haben, in Hamburg leben zu können. Am 30. April feiert der N-Klub sein 50. Jubiläum.

"Man würde verrückt werden"

Und wie hält er's selbst mit der Nachhaltigkeit? Er arbeite daran, sagt er. "Kein Mensch ist zu hundert Prozent nachhaltig. Man würde ja verrückt werden", sagt Meier. Es gebe Veganer, die bei der Ernährung und beim Konsum alles richtig machen, dann aber viel fliegen würden. Oder doch die falschen Produkte nutzen. "Als iPhone-Nutzer ist man nie nachhaltig", sagt Meier.

Fast Fashion ist eine Katastrophe

Der N-Klub ist aber mehr als Netzwerkerei, sondern auch eine Preisverleihung. Die Haspa zeichnet aufstrebende Öko-Projekte mit einem Preisgeld von 2500 Euro aus. Ob man nun rund um die Alster den Müll wegräumt oder eine alte Wohnbausiedlung nachhaltiger macht: Aktive können sich bewerben oder vorgeschlagen werden. Dazu gibt es das "100 Sekunden"-Format, sich bei der Veranstaltung vorzustellen – häufig ein Türöffner, um Geld, Netzwerk oder Unterstützer zu bekommen.

Und wie würde Lars Meier heute die Welt ein bisschen besser machen? "Über alles einmal nachdenken, bevor man es kauft. Und es dann nicht kaufen", sagt er. Gerade im Modebereich sei Fast Fashion eine absolute Katastrophe. Produziert für nicht mal eine Saison landen so tonnenweise Kleidungsstücke, die Ressourcen verbraucht haben, im Müll. Oder auf illegalen Mülldeponien in den ärmsten Teilen der Welt. "Der beste Pulli ist schon zehn Jahre alt und hält immer noch."

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