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Blasenschmerzen beim Mann: Ursachen und was zu tun ist


Verschiedene Ursachen möglich
Blasenschmerzen beim Mann – was kann der Grund sein?


Aktualisiert am 15.05.2024 - 07:09 UhrLesedauer: 4 Min.
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Ein Mann hält sich die Hände vor den Schritt.Vergrößern des Bildes
Blasenschmerzen beim Mann deuten eventuell auf eine Entzündung hin – eine sichere Diagnose kann jedoch nur eine Ärztin oder ein Arzt stellen. (Quelle: Staras/getty-images-bilder)

Hat ein Mann Blasenschmerzen, ist vielleicht ein Harnwegsinfekt der Grund. Es könnte aber auch eine andere Erklärung geben. Was Betroffene tun sollten.

Wer Blasenschmerzen verspürt, denkt möglicherweise zunächst an eine Blasenentzündung. Tatsächlich kann eine entzündete Harnblase sehr wehtun, insbesondere beim Wasserlassen. Beim Mann ist eine Blasenentzündung allerdings deutlich seltener die Ursache für Harnwegsbeschwerden als bei der Frau.

Anders als bei der Frau handelt es sich beim Mann dann häufig um einen sogenannten "komplizierten" Harnwegsinfekt. Das bedeutet, es lässt sich in der Regel eine Erkrankung oder körperliche Veränderung feststellen, die den Infekt begünstigt – etwa eine vergrößerte Prostata.

Blasenschmerzen beim Mann – häufige Ursachen im Überblick

Blasenschmerzen – oder Schmerzen im Bereich der Blase – können beim Mann auf verschiedene Erkrankungen hindeuten, etwa auf

  • einen Harnwegsinfekt, der zu einer Blasenentzündung (Zystitis) führen und sich zudem auf das Nierenbecken, die Nebenhoden und/oder die Prostata ausweiten kann.
  • eine anhaltende Entzündung der Prostata (chronische Prostatitis) oder ein chronisches Beckenschmerzsyndrom. (Was genau das ist, wird im übernächsten Kapitel erklärt.)
  • eine Entzündung der Harnröhre im Rahmen einer Geschlechtskrankheit, verursacht zum Beispiel durch Chlamydien oder Gonokokken.
  • ein Steinleiden: Ablagerungen in den Harnwegen (Harnsteine) können ab einer gewissen Größe und Lage unter anderem kolikartige Schmerzen im unteren Becken und beim Wasserlassen hervorrufen. (Genaueres ist im Artikel Nierensteine – das sind die Symptome nachzulesen.)
  • eine interstitielle Zystitis. Das ist eine chronische Entzündung der Blase, die nicht durch eine Infektion mit Krankheitserregern entsteht und deren Ursache nicht genau geklärt ist. Sie betrifft Männer seltener als Frauen.

Harnwegsinfekte vor allem bei älteren Männern ein Grund für Blasenscherzen

Bei jungen Männern sind Blasenentzündungen und Harnwegsinfekte eher ungewöhnlich. Wenn ein Mann mittleren oder höheren Alters Blasenschmerzen hat, ist es hingegen nicht unwahrscheinlich, dass ein Harnwegsinfekt dahintersteckt.

Schuld ist dann häufig die Prostata: Im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses vergrößert sich diese Drüse, welche den oberen Teil der Harnröhre umgibt. Dann kann sie die Harnröhre einengen und unter Umständen den Harnabfluss stören, was bakterielle Infekte begünstigt.

Abgesehen von Blasenschmerzen treten bei einer Blasenentzündung normalerweise noch weitere Beschwerden auf. Üblich sind

  • Brennen beim Wasserlassen,
  • häufiger und starker Harndrang,
  • ein abgeschwächter Urinstrahl und
  • Blut im Urin.

Auch Nierenbecken, Prostata und Nebenhoden können entzündet sein

Mitunter greift ein Harnwegsinfekt von der Blase auf die oberen Harnwege über. Dann entwickelt sich eine Nierenbeckenentzündung, die sich neben heftigen Blasenschmerzen und anderen Harnwegsbeschwerden auch durch Fieber, Schüttelfrost und Flankenschmerzen äußert.

Darüber hinaus kann sich ein Infekt im Bereich der Harnwege ohne rechtzeitige Behandlung auf die Prostata und/oder die Nebenhoden ausweiten, wodurch sich diese ebenfalls entzünden. Eine Entzündung der Prostata oder Nebenhoden kann aber auch infolge eines anderen Infekts entstehen, etwa durch Chlamydien.

Eine akute Entzündung der Prostata verursacht plötzlich einsetzende Schmerzen im unteren Becken, die in die äußeren Genitalien oder den Rücken ausstrahlen können. Die Betroffenen verspüren in der Regel ein deutliches Krankheitsgefühl und bekommen Fieber, mitunter auch Schüttelfrost.

Eine Nebenhodenentzündung macht sich unter anderem durch eine (meist einseitige) schmerzhafte Schwellung und Rötung des Hodensacks bemerkbar. Die Schmerzen können in den Unterbauch ausstrahlen. Außerdem treten eventuell Schüttelfrost und Fieber auf.

Chronische Prostatitis und Beckenschmerzsyndrom – was steckt dahinter?

Wenn die Prostata von Krankheitserregern befallen ist und das Immunsystem diese nicht rechtzeitig bekämpft, kann eine chronische Prostatitis die Folge sein.

Diese verursacht im Gegensatz zur akuten Form meist kein Fieber und keinen Schüttelfrost, sondern in erster Linie Probleme beim Wasserlassen und ständigen Harndrang, dauerhafte Schmerzen im unteren Becken, in den Hoden und im Penis sowie im Bereich zwischen Anus und Hodensack. Außerdem sind Schmerzen während des Samenergusses (oder im Anschluss daran) sowie Erektionsstörungen möglich.

Gut zu wissen: Als chronisch gilt eine Prostatitis, wenn der Betroffene innerhalb von sechs Monaten über mindestens drei Monate hinweg die dafür typischen Symptome verspürt.

Bei manchen Männern treten die Schmerzen im Becken und die anderen genannten Symptome auf, ohne dass sich eine durch Bakterien ausgelöste Infektion feststellen ließe. Mitunter ist nicht einmal eine Entzündung zu erkennen. In diesen Fällen sprechen Fachleute von einer chronischen abakteriellen Prostatitis beziehungsweise einem chronischen Beckenschmerzsyndrom. Warum und wie genau dieses entsteht, ist noch unklar.

Blasenschmerzen beim Mann – was tun?

Ein Mann, der Blasenschmerzen hat, sollte sich an eine hausärztliche oder urologische Praxis wenden. Die Ärztin oder der Arzt wird anhand der sonstigen Symptome und durch verschiedene Untersuchungen ermitteln, welche Erkrankung vorliegt. Die Klärung der genauen Ursache ist wichtig, um die Schmerzen durch geeignete und wirksame Maßnahmen schnellstmöglich in den Griff zu bekommen.

Viele Erkrankungen, die beim Mann zu Blasenschmerzen führen können, sind gut behandelbar. Bakterielle Infekte lassen sich in den meisten Fällen durch Medikamente unter Kontrolle bringen, die die Vermehrung von Bakterien hemmen (Antibiotika). Zudem kann die Ärztin oder der Arzt Mittel gegen die Schmerzen verordnen, beispielsweise Ibuprofen.

Stecken andere Ursachen als ein Infekt hinter den Schmerzen, gestaltet sich die Behandlung unter Umständen schwieriger und aufwändiger.

In einigen Fällen wie zum Beispiel beim chronischen Beckenschmerzsyndrom ist bislang keine Therapie verfügbar, die Betroffenen zur Heilung verhelfen kann. Es gibt aber verschiedene Maßnahmen, die die Symptome eventuell mildern können, bis die Erkrankung nach einigen Jahren von selbst abklingt. Welche für einen Patienten passend ist, muss die Ärztin oder der Arzt individuell entscheiden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 26.4.2024)
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